Das große Echo in der Bevölkerung zeigt den politischen Handlungsbedarf: Die Bundesregierung muss Bußgelder für gefährliches Falschparken deutlich anheben.
In zahlreichen Städten wurden letzte Woche Menschen für freie und sichere Rad- und Fußwege aktiv. 56000 "Gelbe Karten" für Falschparker bestellt. Gespräche zeigen: Fußgänger und Radfahrer fühlen sich gefährdet, Falschparker empfinden kaum Unrecht. Verkehrsclub VCD und Initiative Clevere Städte fordern Minister Scheuer auf, Bußgelder bis zum Herbst 2018 auf europäisches Niveau anzuheben.
Parken in Nippes: Großeinsatz auf der Neusser Straße für mehr Sicherheit
Haupt-Augenmerk waren Parker in zweiter Reihe, auf Rad-Markierungen und in Ladezonen. Man habe insgesamt 60 Verwarnungen ausgestellt, acht Fahrzeuge abschleppen lassen, sowie etliche mündliche Ermahnungen erteilt.
Die Zustände auf den Straßen in Köln sind berüchtigt - jetzt tun wir uns zusammen und zeigen Falschparkende massenhaft online an. Die Idee entstand bei einem Arbeitstreffen der RADKOMM im Mai 2017. Ein Flashmob bietet sich an: Vom Smartphone aus kann jeder und jede schnell Falschparkende fotografieren und die Gruppe kann vor Ort schnell größer werden. ExtremistInnen und AutohasserInnen passen nicht zu uns - sorry.
Falschparken wird nicht genug verfolgt. Jeden Tag werden dadurch Radfahrende an vielen Orten in Köln in Gefahr gebracht. Wir wollen uns dem Gewohnheitsunrecht nicht länger tatenlos ausliefern.
10 + Personen gehen im Team eine Problemstrecke ab. Falschparkende werden fotografiert: 2mal in zeitlichem Abstand als Beweis, dass geparkt wurde. Alle werden online angezeigt. Zeitaufwand: max. 40 Minuten. Dann (wer mag) zusammen Kaffee, Kölsch, Ayran.
Wir verabreden uns online: Man klickt einfach an, wann man Zeit hat. Sobald 10 + Personen in einem Zeitfenster zusammenkommen, bestätigen wir Aktionstag und Uhrzeit. Behaltet uns hier und auf Facebook im Auge - wir schreiben, wann es wieder losgeht.
Aktionsbündnis „Anzeigen-Flashmob"
Auf Falschparker-Jagd entlang der Kernzone der Neusser Straße gegangen sind am Dienstagabend rund 15 Teilnehmer: Sie verteilten sich auf den 800 Metern zwischen dem Abzweig Kempener Straße und der Nordstraße und fotografierten regelwidrig abgestellte Pkw. Jene wollen sie per Online-Anzeigeformular der Stadt melden; die Fotografen stellen sich der Verwaltung zugleich als Zeuge zur Verfügung.
Wo willst du aktiv werden? Trag deinen Wunschort (OrdnungshüterInnen verweigern hier notorisch die Arbeit und Falschparkende werden nicht verfolgt) in unsere Karte ein oder schick uns eine Nachricht.
Niemand von uns sieht sich als "FreizeitpolizistIn". Eine Gruppe von AktivistInnen mit verkehrspolitischem Anliegen kann man nicht mehr so leicht als "QuerulantInnen" verunglimpfen. Wir würden uns freuen, wenn die Stadt Köln ihren Pflichten nachkäme (und wir stattdessen ein Picknick organisieren könnten...). Da sie das nicht tut, werden wir aktiv - damit sich endlich etwas ändert.